Flusspatrouille auf den Spuren der Römer

Am Diens­tag, den 28.05.2019 bra­chen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Klas­sen 6a und 6b mit dem Bus nach Maria­ort auf, um dort eine Geschichts­stunde der beson­de­ren Art zu erleben.

Dr. Hein­rich Konen vom Lehr­stuhl für Alte Geschichte der Uni­ver­si­tät Regens­burg hat vor eini­gen Jahren zusam­men mit Stu­den­ten ein ori­gi­nal­ge­treues römi­sches Fluss­schiff vom Typ Navis Luso­ria gebaut und zu Wasser gebracht, um auf expe­ri­men­tel­lem Weg etwas über die Eigen­schaf­ten und das Leis­tungs­ver­mö­gen dieser Schiffs­gat­tung zu erfahren.

Und genau dieser welt­weit ein­zig­ar­tige Nach­bau stand nun den Kin­dern zur Ver­fü­gung, um zu erfah­ren, wie das All­tags­le­ben der römi­schen Sol­da­ten auf einer Ruder­ga­leere aus­ge­se­hen haben könnte. Der pro­gnos­ti­zierte Dau­er­re­gen setzte pünkt­lich zum Betre­ten des Ruder­boo­tes aus und den ersten Fahr­ver­su­chen stand nun nichts mehr im Weg. Trotz genauer Ein­wei­sung durch Stu­den­ten erwies es sich zunächst als äußerst schwie­rig, die Ruder­blät­ter von 30 Kin­dern syn­chron zu bewe­gen, um so das Boot über­haupt manö­vrie­ren zu können. Doch im Laufe der Zeit erwie­sen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler als sehr ehr­gei­zig sowie lern­wil­lig und schaff­ten es am Ende, die Galeere auf „Ramm­ge­schwin­dig­keit“ zu beschleu­ni­gen, mit der die Römer der Antike geg­ne­ri­sche Boote ramm­ten und zum Sinken brach­ten. Unsere Aus­fahrt ver­lief natür­lich kol­li­si­ons­frei. Wäh­rend einer klei­nen Ruder­pause wurde noch erklärt, wie der Alltag der römi­schen Legio­näre auf dem Fluss­schiff aussah, warum es auf dem Boot keine Skla­ven gab und wes­halb diese anstren­gende und gefähr­li­che Arbeit bei den römi­schen Sol­da­ten sehr beliebt war.

Nach erfolg­rei­chem Anle­ge­ma­nö­ver wurden die Schü­ler von einem Stu­die­ren­den emp­fan­gen, der die voll­stän­dige Rüs­tung eines Fuß­sol­da­ten trug. Hier wurden die Beson­der­hei­ten der Aus­rüs­tung sowie die damals sehr erfolg­rei­che Hee­re­s­tak­tik der Römer erklärt. Die ein­zel­nen Rüs­tungs­ge­gen­stände wie Helm, Schild, Schwert oder Speer durf­ten teil­weise auch von den Kin­dern ange­legt und getra­gen werden, um ein Gefühl für die Pro­por­tio­nen und das Gewicht der Aus­rüs­tung zu vermitteln.

Dann ging es wieder auf den Heim­weg und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler konn­ten auf einen inter­es­san­ten, lehr­rei­chen Unter­richts­gang zurück­bli­cken, an den einige von ihnen auch durch Blasen an den Händen für ein paar Tage erin­nert wurden.

Am nächs­ten Tag durfte dann die Klasse 6c zusam­men mit Frau Mielke und Herrn Dotz­ler das glei­che Aben­teuer erleben.